Über mich

Mario Krügerke lächelt in die Kamera
Die Musik ist mir quasi mit in die Wiege gelegt worden. Durch meine angeborene Blindheit, wurden durch mein Elternhaus alternative Wege zur Schärfung meiner übrigen Sinne beschritten. Vordergründig wurde dies durch Spielsachen mit Geräuscheffekten lanciert.
Bei uns zu Hause wurde sehr viel Musik aus den verschiedensten Richtungen und unterschiedlichsten Genres gehört.
Zwischen den Boxen der Stereoanlage meiner Eltern zu sitzen war für mich ein regelrechter Hochgenuss. Dadurch bedingt wurde der Grundstein für meine spätere Musikalität gelegt.
Schon in frühem Alter von 6 Jahren sammelte ich dann meine ersten Alben.
Mein erstes, wirklich ernst zu nehmendes Vorbild, war Marius Müller Westernhagen. Irgendwann kamen dann Bands wie Guns‘n Roses und Metallica mit hinzu. Generell habe ich sämtlichen Rock und Metal gefeiert, der Anfang der Neunziger angesagt war.
Meinen ersten Klavierunterricht hatte ich mit fünf Jahren. Hierbei flossen natürlich auch Fingerübungen, etc. mit ein.
In diesem standardisierten, klassischen Rahmen fehlte mir allerdings die improvisatorische Perspektive. Und ich empfand es als einengend und ermüdend nur Fingersätze zu üben. Ich spürte schon sehr früh, das ich ein musikalischer Freigeist bin und in dieser Art Musik zu machen keine große Möglichkeit hatte, meine musikalischen Fähigkeiten nicht frei ausleben zu können. Mir fehlte es, das Instrument spielerisch zu entdecken und darauf intuitiv zu improvisieren. Deshalb verlor ich zunächst die Lust an der Musik und ich hörte deshalb mit dem Unterricht auf.
Drei Jahre später nahm ich den Faden bei einem anderen Dozenten wieder auf und bin dort über lange Jahre geblieben. Parallel dazu hatte ich noch über viele Jahre Schlagzeugunterricht. Das war gleichzeitig der Meilenstein für mich, da ich beeinflußt durch gewisse Grooves dann einen Narren am Jazz gefressen hatte. Der Song Spain von Chick Corea, den mir mein ehemaliger Schlagzeuglehrer mit 13 Jahren vorgespielt hat, flashte mich so dermaßen, dass ich auch am Piano nichts anderes mehr machen wollte. Mit 15 Jahren nahm ich am Wettbewerb Jugend Jazzt teil. Dies brachte mir die Auszeichnung „bester Nachwuchspianist Hamburgs“ ein. Mit dem Preisgeld wurde dann der zusätzliche Jazz-Klavierunterricht finanziert.
Gleichzeitig begann mein Herz immer mehr für Hiphop zu schlagen. Im Gegensatz zu dem, was ich davor gemacht habe, wirkte Hiphop komplett unabhängig vom musikalischen Anspruch für mich wie eine Befreiung. Die erste Hiphop-Scheibe war die The Chronic von Doctor Dre. Aus der deutschen Riege hab ich die ganze „alte Schule“ rauf und runter gehört. Sämtlichen deutschen Street-Rap, der dann folgte, habe ich genauso durchgesuchtet .
Als Multiinstrumentalist haben mich vor allem die Vielseitigkeit  der Beats getriggert.
Denn aus meiner Sicht lassen sich sämtliche musikalischen Einflüsse auf einen Beat packen.
Mit 20 fing ich an mit Freunden in Hamburg zu produzieren. Unsere Crew war kreativ und erfolgreich und wir spielten sogar als Vorgruppe des amerikanischen Rappers Joe Budden. Dieses Feeling, die Jungs machen da oben den Job, ich stehe im Publikum und die Beats, an denen ich mitwirkte sind gelaufen, war für mich unbeschreiblich.
Nach meiner Ausbildung zum Klavierstimmer habe ich dann noch mit einer Ausbildung zum staatlich geprüften Musiklehrer nachgelegt, die ich mit Auszeichnung bestand.Im Anschluß beschritt ich den „klassischen Musikerweg“, spielte in vielen Cover-Bands, Jazzcombos, etc. und nahm Aufträge für Solo-Gigs in den unter- schiedlichsten Veranstaltungsrahmen an.und arbeitete dann an zwei Musikschulen als Klavierlehrer.

Ab dem Jahr 2015 erweiterten sich die Möglichkeiten für blinde Menschen am Rechner Musik barrierefrei produzieren zu können sehr rasant. Bedingt durch diese neu geschaffenen Möglichkeiten bildete ich mich dann zusätzlich im Bereich professionelles Producing autodidaktisch und kontinuierlich weiter.